Metzler Ratings

Stille Lasten der Privaten Krankenversicherer 2023

Laut der Zahlen von Metzler Ratings hatte die PKV-Branche Ende des Jahres 2021 noch Stille Reserven in Höhe von 13,3 Prozent ihrer Kapitalanlagen in ihren Bilanzen schlummern. „Diese entstanden, weil in
der Niedrigzinsphase der Wert von Altanleihen mit hohen Zinskupons deutlich über den Kaufwert stiegen, mit dem sie bilanziert wurden“, erklärt Experte Metzler. „Doch bis Ende 2022 – also in nur einem Jahr – waren daraus Stille Lasten von 10,6 Prozent geworden.“


Der Grund dafür: Die EZB hatte die Leitzinsen von minus 0,5 Prozent auf vier Prozent in die Höhe geschraubt – so hoch wie nie zuvor in der EZB-Geschichte. Dadurch sank spiegelbildlich der Wert der Anleihen im
Bestand massiv. Inzwischen sind die Leitzinsen wieder auf 3,5 Prozent gesunken und mit ihnen auch die Stillen Lasten in der PKV. Ende 2023 betrugen sie noch etwa drei Prozent. In Euro ausgedrückt sind das rund
zehn Milliarden Euro.


Dabei ist die Lage der einzelnen Versicherer völlig unterschiedlich: So haben drei Unternehmen – Allianz, Inter und Universa – inzwischen sogar wieder Stille Reserven in den Bilanzen. Andere Versicherer – Hallesche, Württembergische, Axa, Süddeutsche, R&V und Gothaer – weisen hingegen in ihren Jahresabschlüssen für 2023 Stille Lasten von 6,5 Prozent und mehr aus.